Erfolgreich frei!

Seminarteilnehmer
Schon das Wort "freier Mitarbeiter" sollte man sich schenken, sagte Wolfgang Kiesel am vergangenen Samstag vor rund 30 Journalistinnen und Journalisten im Frankfurter PresseClub. Freier Mitarbeiter, das sei etwas, das man mal so neben dem Studium mache oder neben dem Beruf. Als Journalist, der frei für etliche Medien schreibe, sei man aber sehr viel mehr. Eigenverantwortlicher Unternehmer etwa. Vor Begriffeb wie Kundenzufriedenheit, Selbstvermarktung und Unique Selling Points sollten wir da keine Scheu haben. Kiesels Frage des Tages: "Wie verkaufe ich mich und meine journalistische Arbeit?" Auch wenn es schwer fällt hier ein Fazit des gut vierstündigen Seminars zu ziehen, so sind mir doch besonders folgende Punkte in Erinnerung geblieben:
Ueberzeugungskraft
  • kein Generalist sein, aber doch nicht nur in der Nische leben: so erarbeitet man sich ein Image, eine gewisse Seriösität und wird, "ob man nun will oder nicht", nach und nach zum Experten
  • keine Texte verkaufen, sondern sich selbst. Indem man etwa Ressortleiter oder Chefredakteure mit halben Bewerbungsmappen auf sich aufmerksam macht, in denen auch gerne schon ein noch nicht veröffentlichter Text stecken darf
  • keine Scheu vor Corporate Publishing, ganz im Gegenteil: dort wird nicht nur oft anständig bezahlt, sondern es werden auch, man soll es kaum glauben, journalistische Standards eingehalten
  • für Tageszeitungen wie Rundschau, Süddeutsche oder FAZ lieber nur als Imagebildung arbeiten, leben kann man von ihnen allein nicht (also höchstens 10 bis 15 Prozent der Arbeitszeit dort hineinstecken)
  • einen halben Arbeitstag in der Woche in die eigene Profilbildung stecken, neue Projekte überlegen, Themen suchen, die sonst kaum in der Berichterstattung vorkommen, Mediaplanungen durchsehen auf der Suche nach kommenden Themen etc.
Wolfgang Kiesel
Und weil Wolfgang Kiesel dies alles und noch viel mehr in seiner norddeutsch-augenzwinkernden Art herüberbrachte, sei auch noch dieser Satz kolportiert: "Ich denke lieber eine Stunde über Geld nach, als einen Tag dafür zu arbeiten."

Den Teilnehmern mit denen ich bei der Mittagspause zusammensaß, schien's gefallen zu haben. Den anderen auch? Noch irgendwas vergessen? Kritik? Dann hinein damit in die Kommentare oder per Mail an info@frankfurter-presseclub.de.

Journalist
Fotos: Rainer Rüffer

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