Mittwoch, 27. August 2008

Frauenpower!?

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Moderatorinnen gibt es viele – Chefredakteurinnen sind noch immer eine rare Spezies. Dabei gibt es viel mehr Volontärinnen als Volontäre. In Führungspositionen kommen die wenigsten und das nach 40 Jahren Emanzipationsbewegung. Woran das liegt, darüber diskutierten gestern Abend die Besucherinnen (und Besucher) des Frankfurter PresseClubs. In unserer Reihe Durchstarten hatten wir Sonja Eismann, Journalistin und Autorin, Radiomacherin und Mitbegründerin des Magazins „missy“ auf dem Podium. Und Karin Tanz, Moderatorin und Redakteurin des Hessischen Rundfunks. Es zeigte sich alsbald: der Journalismus unterscheidet sich nicht von anderen Branchen - der Feminismus hat insgesamt noch viel zu tun. Ohne vernünftige Betreuungsangebote bleibt nur die Wahl zwischen Kindern oder Karriere. Mit gutvernetzten Männern in der Führungsetage bleibt die gläserne Decke erhalten. Ein Grund zum Schwarzsehen? Für Karin Tanz hat sich schon viel getan. Sie erinnerte sich an ihre Ausbildung zur Bankkauffrau, "selbst grammatisch gab es das damals nicht, es war ungewöhnlich und ist heute eine Selbstverständlichkeit". Sie habe es auch später, als sie längst eine journalistische Laufbahn im Wirtschaftsressort eingeschlagen hatte, immer wieder erlebt, wie Männer bei gleicher Qualifikation bevorzugt behandelt würden. "Vielleicht müssen sich Frauen auch mehr zutrauen. Wenn es in mancher Runde hieß: Wer kann das machen?. So hundertprozentig, wie das verlangt wird, bekommst Du das nie hin, dachte ich. Und der Mann, der sich dann ohne zu zögern, gemeldet hatte, löste die Aufgabe so, dass ich mich ärgerte: so hättest Du das auch hinbekommen."
Sonja Eismann hat es ähnlich erlebt, nur schildert sie solche Begebenheiten aus der Sicht des Popfeminismus oder schlichter: der prekären Bohème, wie sie in künstlerischen Berufen um sich greift. "Seit Anfang der 90er-Jahre haben wir es mit einer dritten Welle des Feminismus zu tun." Und die sei so wichtig, wie jene, die das Frauenwahlrecht erstritt. "Junge Frauen denken oft: es ist doch alles erreicht. Das ist ja auch erstmal so: in der Schule, im Studium - wo gibt es da noch Unterschiede. Schwierig wird es erst, wenn es in den Beruf geht."

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In unserer nächsten Veranstaltung am 30. September, 20 Uhr, geht es um junge Magazinmacher. Dennis Buchmann von Humanglobaler Zufall ist zu Gast und wird aus seiner Arbeit als Global Editor dieser noch jungen, vom Axel-Springer-Verlag geförderten Zeitschrift, berichten. Außerdem an Bord: Michael Ebert, Chefredakteur Neon.

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