Web 2.0 - Alter Wein in neuen Schläuchen?

Im alten Herzen Frankfurts, das Historische Museum in der Nachbarschaft, diskutierten am Montag abend rund 60 Teilnehmer die höchst moderne Gegenwart des Internet: Zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe des Frankfurter PresseClub zum Thema „Wandel im Journalismus“ beschäftigten sie sich mit dem Modewort „Web 2.0“. Tilo Barz, verantwortlich für die Multimedia-Aktivitäten des Hessischen Rundfunks führte unterhaltsam und kompetent durch das Dickicht der Begriffe, moderiert von Matthias Müller-Krey, Mitglied im PresseClub. Ziel dieser Einführungsveranstaltung war es, am konkreten Beispiel zu erklären, was sich hinter YouTube, MySpace, Weblogs, Podcast etc verbirgt. Denn „wer über die Zukunft spekulieren will, muss erst mal die Gegenwart begreifen“, so Müller-Krey.
In den Statistiken der reichweitenstärksten Portale tauchten zuletzt neben Klassikern wie T-Online, Yahoo oder Spiegel Online neue Namen auf: Lokalisten.de, knuddels.de oder gesichterparty.de gelten als Vertreter der neuen Web 2.0-Welt. Dass Web 2.0 kein scharf umrissenes „Ding“ oder gar ein völlig neues Internet darstellt, wurde beim Vortrag von Tilo Barz schnell deutlich. Vielmehr ist es die Summe von Trends und Instrumenten, die es seit Jahren gibt, aber plötzlich eine massenhafte Nutzung erfahren, erklärte Barz. eBay, Amazon, Google setzen seit langem auf extrem einfache Nutzbarkeit, Inhalte der Leser, Netzwerkeffekte, Datenbank-Anwendungen, die allesamt als Kennzeichen für das Web 2.0 gelten. Mitmach- und Tausch-Plattformen wie MyVideo, Fickr, MySpace oder Wikipedia sind auch deswegen in letzter Zeit so populär, weil erst die massenhafte Verbreitung von schnellen und billigen Internetzugängen das Surfen im Internet so schön einfach machten.
Fotos zur Veranstaltung gibt es auf flickr.com. Den Vortrag können Sie auch für den privaten Gebrauch downloaden: EinfuehrungWeb20 (pdf, 307 KB)
Jirka Albig - 27. Mär, 10:42